Edy’s Reise nach Afrika

Anfangs Jahr reiste Edy Morger, ehemaliger Trainer der NLB Frauen des FC Rapperswil-Jona, mit zwei zusätzlichen Gepäckstücken in das Kinderhilfswerk ‘Chance for Children’ nach Accra in Ghana.

Edy Morger war bis Ende letzter Saison Trainer der 1. Mannschaft der FCRJ Frauen. Nach dreieinhalb Jahre sehr erfolgreichen Arbeit hat er sich dann entschlossen, das Zepter in andere Hände zu geben.

Nun hat Edy Morger eine eindrückliche Reise gemacht. Natürlich nicht, ohne den Fussball und speziell den FCRJ mit im Gepäck zu haben. In Ghana hat er in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk «Chance for Children» (CFC) ein Training geleitet und zur grossen Freude der Teilnehmenden gleich einen Satz Tenu ausgepackt – natürlich das vom FC Rapperswil-Jona.

Grosse Freude und toller Einsatz
Chance for Children, eine anerkannte nichtstaatliche Organisation (NGO) nach ghanaischem Recht und eine Stiftung nach Schweizerischem Stiftungsrecht, wurde im Jahr 1999 von der Gommiswalderin Daniela Rüdisüli Sodjah und Amon Kotey gegründet, die siebis heute zusammen mit Daniel Awuley Nartey leiten.

Die Freude bei den ehemaligen Strassenkindern über die ‘alten’ FCRJ Tenüs war riesengross – voller Stolz posieren sie auf dem Foto mit dem ‘Überbringer’ und Mitinitiant dieser tollen Aktion. So funktioniert Direkthilfe vor Ort und ein kleiner Schritt (auf ihrem Weg) in ein eigenverantwortliches Leben mit einer aussichtsreichen Perspektive. Wir wünschen den Buben und Mädchen viele faire, verletzungsfreie und spannende Spiele in den neuen Trikots.

Wir haben uns mit Edy Morger nach seiner Rückkehr aus Ghana über das eindrückliche Erlebnis unterhalten.

Wie kam der Kontakt zur Organisation Strassenkinder in Ghana zu Stande?
Der Kontakt zu Chance for Children entstand dadurch, dass ERNi Druck und Media AG – übrigens auch Matchprogramm-Druckerei für den FCRJ – für diese Organisation für Strassenkinder in Ghana seit Jahren Printmedien produziert. Aktuell konnte ich den Besuch bei CFC gleich mit der Lieferung eines Prospektes in englischer Sprache nach Accra verbinden.

Warst du schon früher dort und wie waren deine Eindrücke?
Ich durfte bereits viele afrikanische Länder bereisen, sicher 16 der insgesamt 54 Länder auf diesem Kontinent. Afrika fasziniert mich wegen der einzigartigen Natur, die Tierwelt und die Abenteuerlust kommt nicht zu kurz. Und ja – die Schweiz hat die Uhr erfunden, Afrika die Zeit.

Was hat dich bei dieser Reise speziell beeindruckt?
Die diesjährige Reise stand speziell im Zeichen des Besuchs von Chance for Children, verbunden mit einer Reise in die Vergangenheit dieses Landes. Gold, Elfenbein und die traurige Geschichte der Sklaverei waren schon im 15. Jahrhundert Grund für die Europäer dieses Land zu erobern. Eindrückliche Spuren aus der Geschichte sind die Sklavenburgen in Cape Coast und Elmina an der Goldküste die ich besuchte.

Hast du den Einheimischen auch vom FC Rapperswil-Jona erzählt?
Ja natürlich. Ich habe natürlich erwähnt, dass die Frauen im «second highest Level» in der Schweiz spielen, aber natürlich träumen diese Jungs von Chelsea, Barcelona, Manchester United usw. Jetzt habe ich zumindest den Bekanntheitsgrad des FCRJ in Ghana gesteigert. Und das grösste Schlitzohr hat mich natürlich gefragt, ob ich ihm eine Mannschaft in Europa vermitteln kann (schmunzelt).

Wie haben die Verantwortlichen und die Kinder diese Aktion aufgenommen?
Ja, das war für alle sehr emotional. Nachdem der verantwortliche Heimleiter Zak alle Trikots, Hosen und Stulpen genau gezählt hatte, durften sich die Jungs und Girls mit den Tenüs einkleiden. Ich habe dann ein Training mit ihnen absolviert mit Warm up, Laufschule, Abschlusstraining und anschliessend durfte ein kleines Turnier natürlich nicht fehlen.

Wie geht die Zusammenarbeit weiter?
Chance for Children hat ja einen Verein und eine Stiftung in der Schweiz für die Mithilfe der Finanzierung. Ich werde sicher in den Verein eintreten. Zudem kläre ich ab, ob ich im 2021 nach Accra zurückkehren kann. Daniela Rüdisüli Sodjah und ihr Team führen jedes Jahr viele Ferien-Aktivitäten fuer ihre Kinder durch. Vergleichbar mit dem Trainingscamp im Grünfeld könnte ich ein Fussballwoche fuer die Kinder im Wohnheim in Hebron durchführen. Das tönt natürlich sehr reizvoll für mich. Auch sind Schuhe Mangelware, da denke ich könnte eine Aktion auch viel zur Direkthilfe beitragen. (rlu)