Die Aufstiegshelden von 1996
Auf den Tag genau vor 25 Jahren ist der FCRJ zum ersten Mal in die 1. Liga aufgestiegen. Das läutete eine neue Epoche beim FCRJ ein. Wir schauen zurück auf damals, als ein grosser Erfolg in der Geschichte des FCRJ Tatsache wurde.
Im allerletzten Spiel der Saison, man schrieb den 9. Juni 1996, im Rückspiel um den Aufstieg in die 1. Liga, krönte sich der FCRJ für eine tolle Saison und gewann dieses entscheidende Spiel mit 2:0 zu Hause gegen Biasca (Hinspiel 1:1). Dies war gleichbedeutend mit der erstmaligen Promotion. Ein langersehntes Ziel wurde erreicht. Es war gleichzeitig der Start in eine neue Epoche, die noch viele weitere Erfolge mit sich brachte.

Einige der Akteure von damals spielen immer noch beim FCRJ – bei den 40+ oder 50+. Andere sind weggezogen – doch was bleibt, das sind die Erinnerungen an den einen, ganz speziellen Tag. So auch bei Ralf Helbling, der sich im folgenden Gespräch an das Spiel gegen Biasca noch bestens erinnern kann.
Ralf Helbling, Du warst damals dabei, als der FCRJ zum ersten Mal in die 1.Liga aufgestiegen ist. An was erinnerst Du Dich speziell dabei?
Hühnerhaut erzeugt noch immer der Moment bei meiner Einwechslung im Rückspiel beim Stand von 1:0 nach ca. einer Stunde Spielzeit. Die 1550 Zuschauer haben uns getragen, mit Fangesang und Treicheln. Und dann war natürlich der Moment als der Schiedsrichter abgepfiffen hat und die Zuschauer das Feld und die Kabine gestürmt und uns die Trikots fast vom Leib gerissen haben.
Erinnerst Du Dich noch an das entscheidende Spiel? Erzähl uns davon.
Im Rückspiel, zu Hause gegen Biasca im altehrwürdigen Lido, hat uns Alex Obrist ca. 10 Minuten nach der Pause in Führung geschossen. In der Nachspielzeit (92.) erlöste uns Paolo Loffredo mit dem zweiten Treffer – und der Aufstieg stand fest. Die Jubelgeschreie waren riesig, die Bierduschen angenehm erfrischend und die Kabinen waren überfüllt mit Fans. Die Feierlichkeiten endeten erst früh am nächsten Morgen und deutlich mit einem Kater.
Wie sah das Dream-Team von damals aus?
Wir alle wollten diesen Sieg so sehr, dass jeder gefühlt überall dort auf dem Platz war, wo es gerade nötig erschien. Trotzdem war alles ganz in «Hansi Bamert’s-Manier» (Trainer) sehr diszipliniert. Das Dream-Team Kader: Crespo, Bannwart, Schepull, Etter, Looser, Helbling, Buner G., Müller, Bamert (Trainer), Loffredo, Fritschi, Freuler, Obrist, Egli, Ott, Streule, Gysel, Bartholet, Steinegger

War der Aufstieg von Anfang an ein Thema oder kam er unverhofft?
Der Aufstieg war von Beginn weg das erklärte Ziel. Um so mehr, da man ein Jahr zuvor in den Aufstiegsspielen an Dübendorf scheiterte. Wir waren während der Meisterschaft doch sehr überlegen. In der Gruppenphase hatten wir schlussendlich sagenhafte 23 Punkte Vorsprung auf den Zweiten, FC Amriswil. Auf diesen Aufstieg hat man im Verein lange hingearbeitet.
Was war die Bedeutung des Aufstiegs für den Verein? Was für Reaktionen kamen?
Aus meiner Sicht war dies der Anfang, um aus einem sehr gut geführten und organisierten, grossen «Dorfverein» einen richtigen Fussballclub zu machen. Als 2. Liga-Verein war man einer unter vielen, der Respekt für den Verein kam mit der 1. Liga und dies 68 Jahre nach der Gründung.
Es gab sehr viele Glückwünsche von allen Seiten und der Gemeinderat Jona und der Stadtrat Rapperswil haben uns im darauffolgenden Frühling den «Sportpreis 1997» verliehen.
Heute spielt der FCRJ in der Promotion League. Du bist dem Verein die vielen Jahre durch treu geblieben. Wo siehst Du die Unterschiede von heute zu damals?
Damals war der Verein natürlich noch kleiner. Der Grossteil der 1. Mannschaft bestand aus Spielern der eigenen Juniorenabteilung. Das Verhältnis untereinander was sehr familiär. Dies ist heute nicht mehr möglich im erfolgreichen Spitzenfussball. Der FCRJ ist heute ein professioneller, grosser Verein mit einem tollen Stadion. Die Kaderspieler sind viel athletischer geworden, der Fussball schneller. Aus der grossen Juniorenabteilung werden Talente bereits zielgerichtet in den Leistungsmannschaften gefördert und Spieler von nah und fern möchten gerne beim FCRJ kicken.
Einige Spieler der damaligen Mannschaft sind heute noch aktiv in der 40+ Mannschaft. Da läuft es ja fast wie früher..
Von der damaligen Aufstiegsmannschaft sind mit Freuler, Looser, Buner, Bannwart und mir noch fünf Spieler aktiv bei den Senioren 40+ – andere bei den 50+ oder in der Senioren-Passivabteilung. Der grösste Teil des 40+ Kaders spielte schon die Juniorenzeit oder später in den Aktiven zusammen beim FCRJ. Um so schöner ist es mit so langjährigen, engen Freunden auch 25 Jahre später noch «erfolgreich» Fussballspielen zu können. Mit dem Sieg gestern Abend konnten wir die regionale Meisterschaft bereits eine Runde vor Schluss klar machen. Im Zürcher-Cup stehen wir im Viertelfinal und am kommenden Samstag, 12.6. im Halbfinal des Schweizer Cups (19.00, Grünfeld). Dort wollen wir den Finaleinzug bewerkstelligen. Ehrgeizig sind wir wie eh und je! Das Tripple zu gewinnen ist das grosse Ziel!
